Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem




Dieses Thema wurde schon das ein oder andere mal eher indirekt angesprochen und ist definitiv ein heißes Eisen, daher halte ich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesen Thema für unumgänglich

Moderator: Soundchiller

Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem

Beitragvon john nada » 03.11.2009, 18:22

Interessantes Interview auf Telepolis - Kay Sokolowsky über das "Feindbild Moslem", die Medien und die Hassprediger

Der Mann, der Marwa El-Sherbini erstochen hat, wurde laut Staatsanwaltschaft von blankem Hass auf Muslime geleitet. Mit diesem Hass ist der Täter leider nicht allein. Es gibt sehr viele Menschen in Deutschland, die verstehen und sogar rechtfertigen, warum Alex W. eine schwangere Frau getötet und beinahe auch ihren Mann ums Leben gebracht hat, die diesen Messerstecher geradezu für einen Helden halten. Marwa El-Sherbini sei selbst schuld, heißt es dann, sie hätte ja auf ihre Anzeige gegen den Rassisten verzichten können. Sie habe ihn durch diese Anzeige ja überhaupt erst gereizt. Und was bilde so eine Fremde sich eigentlich ein, solch eine Kopftuchträgerin zumal?! So und noch viel schlimmer tönen User-Kommentare auf den muslimfeindlichen Websites. Diese grauenhafte Tat ist Ausdruck eines Hasses, der sich in Deutschland breitgemacht hat wie eine Epidemie. Doch über diesen Hass und über seine Verbreitung möchte man lieber nicht reden.


Broder, Kelek und Giordano behaupten ja sehr gern, dass sie gegen eine überwältigende Meinungsdominanz von "Gutmenschen" in den Medien und der Politik anschreiben. Das ist absoluter Blödsinn. Es gehört in Deutschland kein bisschen Courage dazu, auf Muslime zu schimpfen. Man ist da ganz sicher auf der Seite der Mehrheitsmeinung, und man darf sich darauf verlassen, für das Angstschüren vor den Muslimen mit guten Platzierungen auf der "Spiegel"-Bestsellerliste und mit allerlei Literaturpreisen belohnt zu werden. Die Diffamierung der Muslime - und derer, die man dafür hält - ist ein erheblich einträglicheres Geschäft als die Abwehr dieser Diffamierung.


Was für eine Rolle spielen die sogenannten Prangerwebseiten wie etwa Politically Incorrect? Wer sind die Betreiber von Politically Incorrect, und was ist ihre Motivation?

Kay Sokolowsky: Was bei PI gehetzt wird, das sickert hinaus in zahllose andere Weblogs und Internetforen, das findet sich in den Leserkommentarspalten sämtlicher Online-Ausgaben seriöser deutscher Zeitungen wieder - also nicht nur bei "Bild", sondern auch bei der "Süddeutschen" oder der "FAZ" und immer häufiger auf den Digitalseiten der multikulturellen "Taz". Die Autoren und Hardcore-User von PI sind die Avantgarde des Muslimhasses. Sie tummeln sich überall, wo das Web 2.0 ihnen die Möglichkeit gibt, ihr Gift zu verspritzen und den nicht ganz so fanatischen Fremdenfeind mit Angst- und Hassargumenten zu bestücken. Was Thilo Sarrazin und Henryk M. Broder erzählen, das ist bei PI vorgedacht worden - nicht umgekehrt.


Vielleicht ganz passend dazu

http://www.youtube.com/watch?v=QL65dcC_UNM
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von Anzeige » 03.11.2009, 18:22

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Re: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem

Beitragvon john nada » 03.11.2009, 18:24

Hier noch der Orginalartikel auf Telepolis

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31419/1.html
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Re: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem

Beitragvon Nature23 » 04.11.2009, 13:00

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Re: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem

Beitragvon NETSPARK » 05.11.2009, 10:45

Nach meiner Meinung geht das alles am Thema des Treats vorbei.

Tatsache ist das es einige wenige Moslems gibt, die hetzen, das es einige wenige Türken gibt, die sich daneben benehmen, das es einige wenige orthodoxe Juden gibt, die meinen bessere Menschen zu sein, es einige wenige orthodoxe Christen gibt, die für eine strenge Bibelauslegung sind und jegliche Wissenschaft als "Teufelszeug" ablehnen,........... und es sehr viele Deutsche gibt, die gerne und schnell verallgemeinern und negative Erfahrungen auf alle Angehörigen dieser Gruppen ausweiten.

Ob das nur ein deutsches Problem ist oder dies 'in der menschlichen Natur' liegt, kann ich nicht beurteilen.
Das können wohl nur Soziologen, solange sie keine blind-idiologischen Fachidioten sind, sondern sich ernsthaft damit beschäftigen.

Tatsache aber dürfte unstreitig sein, das die Vorraussetzung für Verallgemeinerungen von der "Politik" verursacht (gewollt?) ist und diese beim Thema Hetze (in jeglicher Art) vollends versagt hat.

Nicht auf der gesetzgeberischen Seite - in nutzlosen Aktionismus war die Politik schon immer hervorragend.
Ich meine die praktische Seite, um erkannte Probleme zu beheben.

Am 'Beispiel' der Muslime wäre das die Auflösung der Ghettos. Das stellt gerade keine Bevormundung dar, sondern fördert die Integration in die bestehende Gesellschaft (die sich dann auch zwangsläufig langsam ändert).
Gleiches gilt für verpflichtende Sprachkurse und eine Art von "Kita-Zwang", damit sich die teilweise bestehenden Sprachhindernisse nicht zu Integrationshindernissen auswachsen.

Dies sind nur 2 Beispiele, viele andere Dinge müßten auf allen Seiten ebenso angepaßt werden.
Doch die Politik hat anscheinend (offensichtlich) kein Interesse daran die Situation zu ändern.

So sehe ich die Sache zum Thema "Hass".
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Re: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem

Beitragvon Soundchiller » 05.11.2009, 18:35

Nach meiner Meinung geht das alles am Thema des Treats vorbei.


Erstmal darf hier fleißig gesammelt werden, falls jmd. am Moderationsrecht für den Thread interessiert ist, kann sich gern bei mir melden. Ich habe ja nicht Umsonst ein Unterforum eingerichtet, somit kann man verschiedene Themenstränge eröfnen, der Moderator kann dann Beiträge schneiden umordnen etc.

Im Titel habe ich ja formuliert, welche Frage ich herauskristallisieren möchte. somit finde ich die oberen geposten Quellen doch absolut in Ordnung.

    Die Frage ist wo kommen diese Ängste her?
    Wie werden Sie erzeugt?
    Was ist dran an den Gefahren einer Islamisierung?
    Wie hoch ist diese einzuschätzen?
    Welche Mittel und Wege gibt es hier aufeinander zuzugehen und Berührungsängste abzubauen?

    Aber wo sind die Grenzen der Toleranz erreicht?
    Was ist von solch omninösen Seiten wie PI-News zu halten?

    Warum fürchtet ein so alter, erfahrener Recke, wie Mario, die Islamisierung mehr, als die zunehmende Umstrukturierung des kompletten Nationalen und globalen Systems, indem dieser Ängste eben eine Teilaspekt erfüllen?

Also Mario bitte nicht persönlich nehmen, ich verstehe Dich ja bis zu einem gewissen Punkt, aber du solltest Dich vor gewissen Fragen nicht verschließen oder versuchen das Thema Islamisierung mit anderen gesellschaftlichen Vorgängen im Kontext zu betrachten, dann eröffnen sich für dich vielleicht völlig neue Perspektiven und es ergeben sich auch Lösungsansätze.
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Re: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidem

Beitragvon NETSPARK » 06.11.2009, 14:42

Sollte ja auch keine Kritik speziell an Dich sein, sondern allgemein.

Und zu Deinen Fragen, da sind wie wieder "beisammen".
Ich hatte ja versucht meine Meinung darüber kund zu tun.

Zu Deiner Frage nach der 'Furcht des alten, erfahrenen Recken' kann ich Dir vielleicht eine (mögliche) Erklärung geben.
Nur habe Jüngere nach meiner Erfahrung damit ihre Probs (die hatte ich früher auch!):

es ist die Lebenserfahrung des Alters, zusammen mit der Erfahrung das 'Veränderungen' sich überwiegend zum Nachteil entwickeln.

Zu 'Lebenserfahrung': so wie ich das selbst erlebt und auch bei anderen beobachtet habe, scheint man mehrere "Phasen" in der Meinungsentwicklung durch zu machen.
Die in der Jugend, bis zu einem Alter von ca. 40, haben alle eine große Gemeinsamkeit: die Selbstüberschätzung, die Ansicht selbst (fast) alles zu wissen und besser machen zu können.

Wer etwas 'in sich geht' wird erkennen, daß man der Meinung ist selbst "die perfekte Lösung" zu haben/kennen, wie etwas gemacht werden sollte - und wundert sich, das Andere das (meist) anders sehen. Und häufig merkt man erst nach Jahren, wie falsch man "damals" gelegen hat.

Erst mit einer gewissen Lebenserfahrung wird man nicht nur (in vielen Dingen) gelassener, man wird auch vorsichtiger die eigene Meinung als DIE Lösung anzusehen.
Man diskutiert mehr, hört/denkt über andere Sichtweisen - und versucht seine Einstellung daran zu messen.

Zu den 'Veränderungen': sehe nur mal, welchen Stellenwert heute das Wort "Reform" hat.
Früher hatte es mal die "Aussage" etwas besser zu machen, heute 'zuckt' jeder bei diesem Wort erst einmal zusammen, weil aus der Erfahrung danach nichts besseres erwartet werden kann.

Und das auf die 'Islamisierung':
Die Erfahrung hat "gelehrt", dass (zumindest hier in D, durch die "Verpflichtung" die wir (?) für Taten unserer Großväter angeblich haben) wenn wir 'den kleinen Finger' reichen mehr als nur der Arm gerissen wird.

Beispiel Moscheebauten, die höher ausfallen, Lautsprecher für den Muizin, Religionsschutzbestimmungen, die im Teil weiter gehen als in muslimischen Ländern, Rechte nur für Muslime hier aber nicht für andere Religionen in muslimischen Ländern,.... und das kann man fortsetzen.

Es sind zwar alles "Einzelfälle", jedoch glaube ich nicht das es die Bedienung von Vorurteilen ist. Dafür sind es zu viele Einzelfälle, auch wenn diese nur von einer relativ kleinen Anzahl von Leuten kommen. Das Problem bei diesen wenigen Leuten ist die extremistische Verbissenheit, mit der sie ihre Vorstellungen hier umsetzen wollen.

Und eine "Lebensweisheit des Alters" ist ja auch den 'Jungen' bekannt: wehret den Anfängen.
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